EITEMPERA
Die klare und leuchtende Farbigkeit vieler meiner Bilder wird unterstützt durch die Maltechnik, die ich verwende: die Malerei mit frischer Eitempera.
Bei Temperafarbe wird das Bindemittel für die Farbpigmente aus öligen und wässrigen Bestandteilen (z.B. Leim und Öl) durch Schütteln zu einer relativ stabilen Emulsion verbunden. Die Verwendung von Ei in solchen Emulsionen ist seit der europäischen Antike bekannt. Zwischen dem 13. und dem 16. Jahrhundert war die Eitempera das gängige Bindemittel in der europäischen Malerei. Das Ei selbst hat bereits eine hervorragende Bindekraft. In der Tempera wird es mit Öl und Wasser und wenn gewünscht auch mit Harz und Wachspaste vermischt.
Ab dem 16. Jahrhundert wurde das Malen mit Eitempera durch die Ölmalerei abgelöst. Bis heute wird sie nur noch selten verwendet. Das mag daran liegen, dass sie weniger leicht zu handhaben ist als die Öl- oder die Acrylmalerei und ein hohes Maß an handwerklichem Geschick, Wissen und Erfahrung verlangt, um beispielsweise fließende Farbverläufe zu erreichen oder die optische Veränderung der Farben beim Auftrocknen vorherzusehen.
Die Eigenschaften der Eitempera kommen meiner Intension sehr entgegen, denn die Eitempera zeichnet sich durch eine hohe Farbintensität und Beständigkeit aus und ist zugleich von einer größeren Leichtigkeit als die Ölmalerei.